Demokratietag an der RS+K

Wir brauchen die Demokratie – aber ich glaube: Derzeit braucht die Demokratie vor allem uns! (Frank-Walter Steinmeier)
Vor diesem Hintergrund starteten wir dieses Jahr erstmals die Demokratietage in den Klassenstufen 8-10.

„Ohne die Erinnerung können wir unsere Demokratie nicht retten“ (Hildegard Hamm-Brücher)
Deshalb besuchten die 10.Klässler*innen das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und erlebten hautnah die Zustände und die Atmosphäre vor Ort. Über die geschichtlichen Zusammenhänge und die menschenunwürdige Situation im Lager informierte Herr Zeeb die Jugendlichen. Unser Respektcoach, Raphael Burckhardt (CJD Wörth) (finanziert vom BMFSFJ), spannte in einer weiteren Unterrichtseinheit den Bogen in die Gegenwart und deckte gemeinsam mit den Schüler*innen die Vorgehensweise der russischen Regierung in Bezug auf die Kriegspropaganda im Ukrainekrieg und die Wirkung von Fake-News auf.

„Wovor hast du Angst?“ diese Frage stellte die Jugendoffizierin Vicky Prokisch (Bundeswehrstandort Germersheim) unseren 9. Klässler*innen. „Davor; dass „.. meine Eltern krank werden - ich das Schuljahr nicht schaffe - es Krieg gibt“, um nur einige Antworten zu nennen. Wie kriegerische Konflikte irgendwo auf der Welt sich auf uns auswirken, erarbeitete Frau Prokisch gemeinsam mit den Jugendlichen. Dass bspw. der Ukraine-Konflikt die Preisentwicklung bei uns beeinflusst oder wie Klimawandel, soziale Ungleichheit, Hunger und Armut zu Kriegen führen und die Menschen zwingt ihre Heimat zu verlassen. Anschließend reflektierten die Schüler*innen in einem Rollenspiel mit dem Respektcoach verschiedene Aspekte des Afghanistan-Einsatzes bzw. der aktuellen Situation dort.

Zum Abschluss der Demokratietage zogen unsere 8.Klässler*innen „hinauf zum Schloss“, zum Hambacher Schloss, wo sich bereits 1832 Revolutionäre, Freiheitskämpfer, Winzer, Bauern und Bürger*innen für Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit einsetzten. Wir wählten ebenfalls den Weg vom Neustädter Marktplatz und unser Respektcoach vermittelte den Jugendlichen durch ein Zeiten-Rätsel die geschichtlichen Zusammenhänge auf unterhaltsame Art und Weise. Weiter ging es auf dem Friedensweg, wo wir nach dem 1. Anstieg eine weitere, wohl verdiente, Rast einlegten und die Vorkommnisse des 1. Hambacher Festes mit denen des Demokratiefestes 2022 verglichen, bei dem ein Demonstrationszug von Querdenkern und Reichsbürgern, die Veranstaltung gestört hatten. Bemerkenswert ist, dass sich einige Schüler*innen bereits gut mit den einschlägigen Symbolen dieser Szenen auskennen, die Zusammenhänge durchschauen und ihnen kritisch gegenüberstehen. Oben am Schloss angekommen, befassten wir uns mit unterschiedlichen Flaggen und deren Bedeutung. Wer wollte, konnte sich im Anschluss die neu gestaltete Mitmach-Ausstellung anschauen, sich z. Bsp. mit Kostümen der damaligen Zeit verkleiden oder den „Bekenner-Rundgang“ absolvieren.

Im nächsten Schuljahr sind wir im Netzwerk der Modellschulen für Partizipation und Demokratie Rheinland-Pfalz aufgenommen und freuen uns diesen Weg hin zur demokratischen Schulentwicklung gemeinsam mit unserem Respektcoach gehen zu können.

 

 

 

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